
Aktuelles
Protest und Hoffnung – beides ist notwendig!
Das Jahr 2024 beginnt mit viel Protest. Landwirtinnen und Landwirte gehen auf die Straßen und machten deutlich, dass nicht nur die Abschaffung der Agrardieselvergünstigung eine Herausforderung für die Betriebe ist, sondern eine zukunftsfähige politische Weichenstellung für die großen Themen wie Kilmaschutz, Biodiversität und faire Preise für Lebensmittel fehlt. Auch die jährlich stattfindende „Wir haben es satt“-Demo in Berlin forderte lautstark eine bunte und bäuerliche Landwirtschaft und die dafür geeigneten politischen Rahmenbedingungen.
Doch auch Hoffnung machen ist uns wichtig! Schon jetzt setzen geförderten Projekte der Zukunftsstiftung Landwirtschaft Aspekte der ökologischen Transformation um. Sie schauen mit Weitblick in die Zukunft, übernehmen Verantwortung und wagen Neues.
Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Initiativen und Projekte aus unseren Förderschwerpunkten vor, die sich schon seit Jahren für eine vielfältige und ökologische Landwirtschaft stark machen.
- Die Landbauschule Dottenfelderhof arbeitet mit großem Erfolg an neuen Sorten für den Ökolandbau. Ein Beispiel ihrer Zuchtarbeit ist die Entwicklung von Populationen, die durch Ihre genetische Vielfalt robust und klimaresilient sind. Die Forschung & Züchtung an der Landbauschule Dottenfelderhof hat so Weizen weiterentwickelt und eine echte Alternative für den Bio-Anbau geschaffen.
- Apfel:gut entwickelt neue Bio-Sorten für den Obstbau und holt die Züchtung und das Wissen dazu zurück auf die Höfe. Mit der Apfelsorte Wanja steht seit einigen Jahren die erste ökologisch gezüchtete Apfelsorte zur Verfügung.
- Das Netzwerk Biodynamische Bildung gestaltet die Ausbildungslandschaft auf ökologischen Betrieben und ermöglicht aktuell rund 350 jungen Menschen, eine vollumfängliche Ausbildung im Ökolandbau zu absolvieren.
- Mit ihrer Vernetzungsarbeit und einem Ausbildungsangebot stärkt das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft Höfe, die durch eine Gemeinschaft getragen werden. Regionale Wertschöpfung und ein echtes Miteinander zwischen Erzeuger*innen und Verbraucher*innen sind wesentliche Bausteine für eine ökologische Transformation.
- Die Organisation Ökologische Tierzucht (ÖTZ) züchtet seit 2015 das „Öko-Huhn mit Zukunft“, damit auch die männlichen Tiere auf Bio-Betrieben aufgezogen und sinnvoll verwertet werden. Die Zucht von Zweinutzungsrassen führt zu gesunden und robusten Tieren, die gut mit den Haltungsbedingungen im Ökolandbau zurechtkommen.
- Mit dem RZÖko steht seit 2023 ein ökologischer Gesamtzuchtwert für die Rasse Deutsche Holstein zur Verfügung. Milchviehbetriebe können anhand dieses Zuchtwerts geeignete Bullen für ihre Zucht finden und sich eine Herde aufbauen, die angepasst an die extensive und ökologische Haltung im Ökolandbau ist. Die ÖTZ hat bei der Entwicklung des Zuchtwerts mitgewirkt.
- Wie kann ein standortangepasstes und klimafreundliches Weidemanagement aussehen? Im Rahmen des Forschungsprojektes KUHproKlima wurde das Ökosystem Grünland intensiv auf verschiedenen Betrieben in Oberallgäu untersucht und diverse Maßnahmen für vielfältige Weiden und gesunde Tiere abgeleitet.
- Mit der Erarbeitung eines Kriterienkatalogs für gemeinwohlorientierte Verpachtung von landwirtschaftlichen Flächen leistet die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung bäuerlicher Strukturen
Save our Seeds (SOS) baut Bündnisse und Netzwerke auf und initiiert Kampagnen für die Reinhaltung von Saatgut vor Gentechnik. Mit der aktuellen Kampagne „Wort halten, Olaf“ fordert SOS eine klare Stellung der Regierung zur Deregulierung der Gentechnik.
Der Informationsdienst Gentechnik informiert seit Jahren kritisch über die Entwicklung zum Thema Gentechnik in der Landwirtschaft und leistet einen bedeutenden Beitrag mit der Aufklärungsarbeit an Schulen.
In unserem Jahresbrief und dem Infobrief Saatgutfonds stellen wir jedes Jahr neue Förderprojekt vor. Tragen Sie sich für den Newsletter ein oder senden Sie uns Ihre Postadresse an landwirtschaft@gls-treuhand.de und wir informieren Sie dreimal jährlich über aktuelle Themen und Förderprojekte.