Samenfeste Sorten
Die von uns geförderten ökologischen Züchtungsinitiativen entwickeln ausschließlich samenfeste d. h.nachbaubare Sorten. Das Saatgut dieser Sorten kann im Gegensatz zu Hybridsaatgut wiederholt ausgesät werden und ermöglicht bei Bedarf die Entwicklung lokal angepasster Sorten. Anders als bei Hybridsaatgut entsteht somit keine Abhängigkeit von Saatgutherstellern. Darüber hinaus tragen ökologisch gezüchtete Sorten aufgrund ihrer genetischen Vielfalt zu einer Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen bei.
Hybridsorten
Hybridsorten nennt man Sorten, welche durch eine reinerbige Kreuzung entstehen und die jeweils positiven Merkmale beider Eltern ausbilden. Es entstehen insgesamt größere und einheitlichere Ernteprodukte. Aus diesem Grund sind die meisten Gemüsesorten in Deutschland Hybridsorten. Da dieser positive Effekt allerdings nur in der ersten Kreuzungsgeneration auftritt (F1) muss jedes Jahr neues Saatgut gekauft werden. Dies führt zu starken Abhängigkeitsverhältnissen gegenüber großen Saatgutkonzernen. Deswegen fördert der Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft biologisch und biologisch-dynamische Züchtungsforschung. Die so gezüchteten Sorten sind samenfest und somit nachbaubar.
Hochintensive Landwirtschaft
Eine hochintensive Landwirtschaft bedeutet das intensive Bearbeiten von möglichst großen landwirtschaftlichen Flächen mit dem Einsatz von chemischen Pflanzen- und Düngemitteln.
Zweinutzungshühner
Zweinutzungshühner sind nicht so stark spezialisiert wie z.B. die reinen Legehennenlinien. Bei den Legehennen sind die männlichen Tiere überflüssig, da sie keine Eier legen und zu wenig Fleisch ansetzen um gemästet zu werden. Bei den Zweinutzungshühnern legen die weiblichen Tiere die Eier und die männlichen Tiere werden gemästet. Lesen Sie mehr dazu im Jahresbrief 2016/2017.
Gentechnik
Es lässt sich zwischen der alten und neuen Gentechnik unterscheiden:
Bei der „alten“ Gentechnik wird das Erbgut eines Lebewesens in die Zelle, einer damit nicht verwandten Art, eingebaut (z.B. Bakterium in Rapspflanze). Diese Gen Konstrukte werden auf unterschiedliche Weise per Zufallsprinzip an einem unbestimmten Ort im Erbgut eingefügt und es müssen oftmals Tausende von Versuchen durchgeführt werden, bis die gentechnische Manipulation gelingt. Es entsteht eine transgene Pflanze.
Seit einigen Jahren gibt es verschiedene neue gentechnische Verfahren, welche in der Entwicklung der Pflanzenzüchtung Verwendung finden.
Die CRISPR-Cas Technologie, von der es unterschiedliche Varianten gibt, zählt zu den neuen Genome Editing-Verfahren. Mit dieser Technik lässt sich das Erbgut gezielt an bestimmten Stellen verändern und es gibt sehr viel höhere Erfolgsquoten als bei älteren Verfahren. Dennoch kann auch diese Methode Gefahren für Mensch und Umwelt bergen, da sie, wie jeder gentechnische Eingriff ins Erbgut, nicht vorhersehbare, unbeabsichtigte Auswirkungen, wie z.B. das Entstehen von Pflanzengiften, Allergenen oder eine Beeinträchtigung des Nährstoffgehalts, haben kann.
Gemeinnütziger Träger
Die Tätigkeiten des Trägers müssen gemeinnützig, im Sinne der Abgabeordnung (AO) sein und einem Ziel unterliegen, welches dem Allgemeinwohl dient. Ist diese Gemeinnützigkeit gewährleistet erfahren die Träger, nach §52 der AO, eine steuerliche Begünstigung.
Gehört die Zukunftsstiftung Landwirtschaft zur GLS Bank?
Rechtlich ist die Zukunftsstiftung Landwirtschaft eine unselbstständige Stiftung unter dem Dach des GLS Treuhand e.V. in Bochum. Die Arbeit der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und ihre Projektförderungen werden durch ihre Spenderinnen und Spender ermöglicht.
Die gemeinnützige Dachorganisation, GLS Treuhand e.V., arbeitet seit 1961 für eine soziale und ökologische Zukunft. 1974 wurde aus diesem Zusammenhang heraus die GLS Gemeinschaftsbank e.G. gegründet, die als Bank für einen bewussten Umgang mit Geld arbeitet.
Welche Vision hat die Zukunftsstiftung Landwirtschaft?
Landwirtschaft ist eine Kulturaufgabe. Mit ihr gestalten wir unsere Erde. Die entstehenden Lebensmittel sind weit mehr als nur Nährstoffe. Der Umgang mit dem Lebendigen braucht Achtsamtkeit und ein Verständnis für vielfältige Zusammenhänge. Landwirtschaft ist mehr als ein Produktionsfaktor, sie muss zukunftsfähig und nachhaltig gestaltet werden! Daher fördert die Zukunftsstiftung Landwirtschaft Initiativen, die sich für die Stärkung und Weiterentwicklung des Ökolandbaus einsetzen. Förderschwerpunkte sind die ökologische Pflanzenzucht, Tierzucht und der landwirtschaftliche Bildungsbereich (Schulbauernhöfe, Ausbildung im Biolandbau). Mit unserem Berliner Büro setzen wir uns für eine gentechnikfreie Landwirtschaft ein und mit Netzwerkpartnern für eine nachhaltigere EU Agrarpolitik. Mit unserem Weltacker verdeutlichen wir u.a. die Wirkung unserer Ernährung.
Was ist die Förderpraxis der Zukunftsstiftung Landwirtschaft?
Grundsätzlich unterstützt die Zukunftsstiftung Landwirtschaft nur die Durchführung wesentlicher, zeitlich begrenzter Vorhaben im Rahmen des deutschen Gemeinnützigkeitsrechts. Natürliche Personen und privatwirtschaftliche Unternehmen werden daher nicht gefördert.
Die Zukunftsstiftung Landwirtschaft fördert wegweisende Projekte der ökologisch und sozial nachhaltigen Landbewirtschaftung. Sie engagiert sich außerdem in der öffentlichen Diskussion mit dem Ziel, die biologische Landwirtschaft als Leitbild künftiger Agrarpolitik zu etablieren und fortzuentwickeln.
Welche inhaltlichen Schwerpunkte und Förderbereiche gibt es?
Unsere Förderschwerpunkte lassen sich in vier Bereiche aufteilen:
- Freie Projektförderung - interdisziplinäre und ganzheitliche Forschung für die ökologische Landwirtschaft und Lebensmittelqualität, gemeinnützige, multifunktionale Landwirtschaft, sowie Arten-, Natur- und Umweltschutz im Rahmen der besonderen Möglichkeiten der ökologischen Landwirtschaft. Vereinzelt auch Veröffentlichungen und Veranstaltungen
- Saatgutfonds - ökologische Pflanzenzüchtungsforschung
- Bildungsfonds Landwirtschaft - vielseitige und umfassende Bildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zum Thema ökologische Landwirtschaft, nachhaltige Lebensmittelproduktion und Agrarpolitik, Aus- und Weiterbildung in der ökologischen Landwirtschaft
- Tierzuchtfonds - ökologische, artgemäße Tierzucht
- Save our Seeds u.a. mit unserer Stop Gene-Drive Kampagne und dem Weltacker
In welchen Ländern ist die Zukunftsstiftung Landwirtschaft aktiv?
Der Förderschwerpunkt liegt in Deutschland. Projekte im deutschsprachigen Ausland können im Einzelfall ebenfalls unterstützt werden.
Was kommt von meiner Spende an?
Ihre Spende kommt nach einem Abzug von 10 % (12 % bei Saatgutfonds) für Projektbetreuung, Qualitätssicherung, Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung direkt bei den Projekten an. Zustiftungen, Darlehen und bedingte Schenkungen entfalten Ihre Wirkung durch nachhaltige Geldanlagen und machen aus Ihren Erträgen ebenfalls Förderungen möglich.
Die Zukunftsstiftung Landwirtschaft wird durch die CURACON GmbH geprüft. Deren Wirtschaftsprüfungsbericht kann auf Wunsch eingesehen werden.
Welche Form der Spende gibt es?
Sie haben verschiedene Möglichkeiten uns mit einer Spende zu unterstützen. Welche unterschiedlichen Spendenformen es gibt erfahren Sie hier.
Welche Projekte werden aktuell gefördert?
Eine Übersicht über alle im letzten Jahr geförderten Projekte bietet die Förderkarte. Beim Saatgutfonds gibt es außerdem eine aufgeschlüsselte Mittelvergabe.