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23.12.2025

Knappe Mehrheit für Gentechnik-Entwurf der EU-Mitgliedsstaaten

Am 19.12.2025 haben die EU-Mitgliedsstaaten über den im Trilog erzielten Entwurf über ein neues Gentechnik-Gesetz abgestimmt.  Dieses vereinfacht den Einsatz von neuen gentechnischen Verfahren wie der Genschere CRISPR. Deutschland hat sich bei der Abstimmung enthalten, aber eine knappe Mehrheit hat für das Gesetz gestimmt. Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) bezeichnete die Entscheidung gegenüber dem Infodienst Gentechnik als "einen schweren Fehler" In Zukunft müssten dann Lebensmittel die aus Pflanzen, die durch die neue Gentechnik entstanden sind, nicht mehr gekennzeichnet werden.

Franziska Achterberg von Save our Seeds (dem Berliner-Büro der Zukunftsstiftung Landwirtschaft) kommentiert:

„Mit dieser Entscheidung untergraben die EU-Regierungen nicht nur einen wissenschaftlich fundierten Umgang mit den Risiken der Gentechnik. Sie nehmen den Bürgerinnen und Bürgern außerdem das Recht, selbst zu entscheiden, was sie essen wollen.“

Im Januar 2026 wird sich der Umweltausschuss des Europäischen Parlamentes zu den Plänen beraten und für den 09. März 2026 ist dann die Abstimmung im EU-Parlament geplant. Sollte dann dem Vorhaben auch dort zugestimmt werden, würde die Verordnung kurz darauf in Kraft treten.

Der Infodienst Gentechnik schreibt, dass die Biobranche und die gentechnikfreie Lebensmittelwirtschaft entsetzt auf die Entscheidung der EU-Mitgliedsstaaten reagierten: „Jetzt muss das Europaparlament die Gentechnik-Kennzeichnung retten. Es kann bei seiner Abstimmung Anfang 2026 den Gesetzvorschlag immer noch kippen“, erläuterte der Geschäftsführer des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik, Alexander Hissting.

 

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EU-Flagge
Foto: Pixabay/ Andrzej Rembowski

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