Termine
Saatgut-Tagung 2025
"Ökologische Pflanzenzüchtung und die Herausforderungen unserer Zeit – Die zunehmende Bedeutung der Resilienz"
Was hat die Pflanzenzüchtung mit den vielfältigen gesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft, aber auch mit den stetig zunehmenden Unsicherheiten zu tun? Klimabedingte Faktoren – Sonne, Regen, Wind und Temperatur – sorgen zunehmend für beständig wechselnde, schwer vorhersehbare Situationen auf dem Acker und für die Pflanzen dort. Durch die Klimaerwärmung wird das Wechselspiel der genannten Faktoren immer extremer. In der Landwirtschaft gilt es mit diesen Extremen umzugehen – Dürre, Stark- und Dauerregen, Stürme und fehlende Winter nehmen ein ganz neues Ausmaß an und sorgen für vertrocknete oder unter der Nässe leidende Pflanzen, eine Zunahme an Pflanzenzkrankheiten und Schädlingen.
Resilienz, was abgeleitet vom lateinischen Resilio so viel bedeutet, wie zurückspringen oder abprallen, ist ein in diesem Zusammenhang häufig gewählter Begriff. Die ökologische Pflanzenzüchtung forscht an verschiedensten Stellen dazu, wie Pflanzen sich an die neuen Herausforderungen unserer Zeit anpassen können – wie sie resilient gegenüber unterschiedlichen Extremen werden können. Aber was bedeutet es, wenn eine Pflanze resilient ist? Welche Eigenschaften muss sie dafür mitbringen?
Diese und weitere Fragen möchten wir gemeinsam mit Ihnen auf der Saatgut-Tagung am 25. Januar 2024 im Anthroposophischen Zentrum in Kassel mit Vorträgen und Workshops bearbeiten. Akteure aus der Wissenschaft und Praxis werden unterschiedlichste Perspektiven auf die Thematik anbieten und in den nachmittäglichen Workshops entsteht Raum für Austausch und praktische Erfahrungen.
10:30 Uhr Begrüßung
10:40 Uhr Vorträge
- Resilienz in der ökologischen Landwirtschaft – Konzepte und Forschungsansätze (Prof. Dr. Miriam Athmann)
- Der Weg vom gesunden Samenmikrobiom zur resilienten Pflanze (Prof. Dr. Gabriele Berg)
- Was bedeutet Resilienz in der Ökozüchtung? (Dr. Carl Vollenweider)
- Verinnerlichte Vielfalt: Heterogene Populationen statt Resistenzkarusell – neue Ansätze in der Spinatzüchtung (Urban Ewald)
12:45 Uhr Mittagessen
14:00 Uhr Arbeitsgruppen
15:45 Uhr Kaffeepause
16:10 Uhr Abschlussvortrag
- Biologisch-dynamische Landwirtschaft und ihre Herangehensweisen an Resilienz – welche Methoden werden genutzt? (Dr. Jürgen Fritz)
17:00 Uhr Ende der Veranstaltung
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Arbeitsgruppen (zeitgleich von 14:00 Uhr bis 15:45 Uhr)
AG 1 Sonnenblumenzucht (Fadi Kanso, Sativa Rheinau)
Der Workshop beschäftigt sich mit den Eigenschaften und Anforderungen von Sonnenblumen im Bioanbau sowie den Herausforderungen und Potenzialen der biologischen Sortenentwicklung. Sowohl die Umsetzung von Techniken wie Kreuzung, Selektion und Populationspflege als auch die Bewertung und Auswahl von Pflanzen für die nächste Generation sollen hier vermittelt werden. Außerdem wird es Raum für Diskussion über verschiedene Anbausysteme und ihre Integration in biologische Betriebe geben.
AG 2 Pflanzenkrankheiten über Bildekräfte anders begegnen (Maryna Voloshyna, Karl-Josef Müller, Cultivari)
Wer zum ersten Mal erlebt, wie aus grünen Blattscheiden schwarze Ähren hervorgehen, die sich pulverisieren, kann verschiedensten Emotionen verfallen. Krankheiten sind aber nicht nur Zerstörer, sondern auch Entwicklungshelfer. Wie gehen wir einen Weg zu einer wesensgemäßen Krankheitsüberwindung mit unseren Kulturpflanzen angesichts sich verbrauchender Resistenzen?
AG 3 Wie kommen wir zu einer resilienten Apfelzüchtung? (Inde Sattler, apfel:gut)
Wir wollen mit partizipativem Ansatz die verschiedenen Bedürfnisse der Apfelnutzer*innen sammeln, z.B. von Obstbetrieben, Handel und Käufer*innen. Die Bedeutung der Apfelproduktion als Dauerkultur im Kontext des Klimawandels und der Marktansprüche wird herausgearbeitet. Wir befinden uns im Spannungsfeld aktuell realer Anforderungen und dem Zukunftsbild. Die Umsetzung in der Züchtung und die Erfahrungen und Antworten seitens der apfel:gut Züchter*Innen bilden den 2. Teil des Workshops.
AG 4 Clever arbeiten in Netzwerken (Florian Jordan, Kultursaat)
Um der allgemein großen Bedeutung von Tomate im Gemüsebau sowie den spezifischen Herausforderungen des ökologischen Anbaus gerecht werden zu können, sind in Zukunft deutlich mehr und gut vernetzte Aktivitäten in der Bio-Tomatenzüchtung nötig. Der Workshop gibt einen Einblick in die innovative Arbeit des Collabo-Netzwerkes (Building up a collaborative network für organic breeding).
AG 5 Vielfalt – zum Staunen schön, zum Verzweifeln kompliziert (Catherine Cuendet, Getreidezüchtung Peter Kunz – Deutschland)
Dinkel ist eine besondere Kulturpflanze; aber auch eine besonders komplizierte, wenn es um die Entwicklung von Vielfalt und um nachhaltige Züchtungsstrategien geht. In dem Workshop werden wir die Besonderheiten des Dinkels kennen lernen und gleichzeitig auch die größten Hürden und Herausforderungen, die es in der Züchtung zu meistern gilt. In einem imaginären Streifzug durch den Zuchtgarten werden wir an besonderen Orten und Projekten innehalten, wie zum Beispiel der Populationszüchtung bei Dinkel. Dinkel ist mehr als nur das gute Brot beim Bäcker; tauchen Sie ein in das komplexe Universum mit seinen ganzen Herausforderungen.
Anreise mit der Bahn:
Der ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe liegt nur 200m vom Anthroposophischen Zentrum entfernt.
Sie verlassen den Bahnhof über den zentralen Ausgang, überqueren zunächst die Bus- und Straßenbahn-Haltestelle und erreichen die Wilhelmshöher Allee. Sie wenden sich nach links und erreichen auf derselben Straßenseite nach etwa 200 Metern den Tagungsort.
Anreise mit dem Auto über die A7:
Von A7 am “Kasseler Dreieck Süd” auf A44 Richtung Dortmund. Der A44 folgen bis zur Ausfahrt “Kassel Bad Wilhelmshöhe”.
An der 1. Ampel links auf die Konrad-Adenauer-Straße. Nach 2 km mündet diese in die Druseltalstraße.
An der 1. Ampelkreuzung (vorher sind Fußgängerampeln!) links auf die Baunsbergstraße abbiegen.
An der 1. Ampelkreuzung (nach der Kirche auf der rechten Seite) rechts auf die Wilhelmshöher Allee abbiegen.
Nach ca. 500 m erreichen Sie auf der rechten Straßenseite das Anthroposophische Zentrum (großes, helles Gebäude, großer Fahrrad-Laden “Fahrradhof” im Erdgeschoss).
Bitte informieren Sie sich vorher über Pakrmöglichkeiten in der Nähe.