Die Agrarwende nicht ausbremsen!
Seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine werden Stimmen laut, die die Angst vor dem Krieg nutzen, um die Fortführung einer umweltschädlichen Landwirtschaft zu rechtfertigen.
Ihr Argument: nur durch den Einsatz von chemischen Pestiziden und mineralischen Düngemitteln könne man die Ernährungssicherheit in Deutschland aufrechterhalten.
Dabei sollte man doch angesichts der Krise eher noch mehr Anstrengungen darauf verwenden, gesunde Ökosysteme und eine nachhaltige Form der Landwirtschaft in Deutschland weiter deutlich auszubauen.
Denn neben der aktuellen Kriegsangst, dürfen wir auch die Bedrohung durch den Klimawandel und den weiterhin dramatischen Artenverlust nicht vergessen. Diesen sollten wir, neben dem Umbau des Energiesektors und der Wirtschaft, mit einer Landwirtschaft entgegentreten, die die Umwelt nicht noch weiter belastet. Die ökologische Landwirtschaft und die Agrarwende sollten hierfür gestärkt und weiterentwickelt werden.
„Seit 10 Jahren ist allen Fachleuten klar, dass mit der Klimakrise und dem extremen Artenverlust (z.B. alleine in den letzten 25 Jahren 75% weniger Insekten, 90% weniger Rebhühner, fast 80% weniger Kiebitze etc.) unsere Lebensgrundlagen und die Ökologie der Erde vehement ins Ungleichgewicht gebracht wird. Um hier gegenzusteuern ist auch ein Kraftakt nötig. Wir sehen ja, welche finanzielle Spielräume für den Staat möglich sind, wenn aus Sicht der Politiker ein Problem erkannt wurde. Der nächste 100 Milliarden Sonderfonds sollte dem Umbau der Landwirtschaft und dem Erhalt der Artenvielfalt zugutekommen. Denn es geht um unser Überleben!“ appelliert Oliver Willing (Geschäftsführer der Zukunftsstiftung Landwirtschaft).
Auch der Präsident von Bioland, Jan Plagge, fordert, dass die Ziele des „Green Deals“ auch in Krisenzeiten konsequent weiterverfolgt werden müssen. Hier geht es zu Bioland-Pressemeldung.
Setzten Sie sich daher mit uns und anderen Organisationen für eine ökologische und nachhaltige Form der Landwirtschaft ein. Gemeinsam wollen wir dafür Sorge tragen auch für nachfolgende Generationen lebendige und fruchtbare Landschaften zu erhalten.
Wie die Klimakrise mit dem Krieg zusammenhängt, hat Luisa Neubauer von Fridays for Future bei der Demonstration zur Solidarität mit der Ukraine sehr passend zusammengefasst. Hier geht es zum Video der Rede auf Youtube.
Ebenfalls weisen wir auf den nachdenkenswerten aktuellen Kommentar „100 Milliarden für den Tod“ von Fritz Lietsch vom Forum Nachhaltig Wirtschaften hin. Hier geht es zu dem Kommentar.